Sind Bierdeckel geeignet, um auf ihnen unsere Demokratie zu erklären? Dort, wo sie ausgelegt werden und Menschen zwanglos ins Gespräch kommen, können prägnante, humorvolle oder nachdenkliche Botschaften für Austausch und Diskussion sorgen. Und das in ungezwungener Atmosphäre.
Bis es so weit war, musste allerdings ein längerer Weg zurückgelegt werden.
Wer steckt dahinter?
Im Rahmen des Studiums im Alter an der Universität Münster haben wir uns mit der Frage des Mitgestaltens beschäftigt. Zielsetzung war, dass wir im Sommersemester 2024 ein Projekt zur Demokratieförderung am eigenen Heimatort initiieren sollen.
Der Zufallsgenerator bestimmte, dass sich unsere Gruppe aus Gelsenkirchen, Haltern am See, Herten und Lünen zusammensetzte (siehe Foto von unserer konstituierenden Sitzung am 10. Juni 24 im Café Moya in Münster).
175 Stunden + x
Eigentlich hatten wir angenommen, dass zum Ende des Sommersemesters auch unsere Projektarbeit beendet sei. Unsere erste Erkenntnis förderte zutage, dass es in unseren Wohnorten schon viele gute Beispiele gibt, wie man Demokratie fördern kann. Was können wir da selbst noch tun? Vielleicht Seniorenbeiräte, Jugendparlamente bitten uns zu unterstützen? Zunächst fiel uns nicht so recht etwas ein.
Erst an unseren Küchentischen Zuhause reifte die Idee mit den Bierdeckeln. Die Präsentation unserer Gruppe zum Abschluss des Sommersemesters kam in der Uni gut an. Doch erst nach dessen Ende nahm unser Projekt so richtig an Fahrt auf. Warum soll es nicht möglich sein, dass man unsere Bierdeckel-Idee nicht in die Tat umsetzen kann? Weitere Ideen wurden entwickelt, welche Sprüche, die mit Demokratie zu tun haben, sich auf Bierdeckeln sehen lassen können. Und in welcher Stadt wollen wir unser Konzept überhaupt vorstellen?
175 Stunden Gehirnschmalz können doch nicht umsonst gewesen sein.
Lünen an der Lippe
Um es kurz zu machen: Am 6. November 2024 erhielten wir beim Lüner Bürgermeister Kleine-Frauns einen Termin und stellten unsere Arbeit zur Demokratieförderung mit Bierdeckeln vor. Er fand die Idee sehr gut und ergänzte:
Sie gehören als Ideengeber zur Zielgruppe der Stadt, denn ihre Initiative hat gerade in der heutigen Zeit einen hohen Stellenwert und wird von der Stadt dankend aufgenommen.
Es wurden Fördermöglichkeiten aus dem Programm Demokratie leben geprüft und für gut befunden. Bis zu Kommunalwahl 2025 am 14. September wollte man mit uns das Projekt ausgerollt haben.
Fortan haben wir in einem halben Dutzend Meetings mit der Stadt Detailfragen geklärt. Wie sollen die Deckel aussehen, wo wollen wir diese überhaupt auslegen, wie viel sollen bestellt werden, … waren nur einige der Fragen.
Rückseite des Bierdeckels
Das erste Zwischenergebnis:
Am 27.8.2025 haben wir die ersten Demokratie-Bierdeckel ausgerollt. Und so sieht er live im Einsatz aus:
Restaurant im Ringhotel
Café am Seepark
Bella Italia
Jugendtreff
Leiter Jugendtreff
Über 10.000 Demokratie-Bierdeckel liegen nun in zwanzig Lüner Cafés, Hotels, Kneipen, Restaurants, Jugendtreffs, Volkshochschule, Stadtbücherei und dem Museum. Sogar eine Gesamtschule orderte 800 Deckel, um das Thema im Unterricht zu behandeln.
Die erste Edition
Pressetermin
Am 1. September 2025 lud uns die Stadt zu einem Pressefoto-Termin ein. Mit dabei der 1. Beigeordnete, Mitarbeiter aus dem Team Integrierte Sozialplanung & Teilhabe. Die Zusammenarbeit mit der Stadt war durchweg positiv, angenehm und unkompliziert.
Geht es noch weiter?
Müssen wir abwarten. Ausgeschlossen ist es nicht. Vielleicht werden auch andere darauf aufmerksam? An Ideen, wie an unserem Demokratie-Deckel-Häuschen weiter gewerkelt werden könnte, mangelt es uns nicht.
Vielen Dank. Die Idee dahinter bestand darin, ein kleines Angebot zu schaffen, um Demokratie im Gespräch zu halten.
Ob die Plattform „Bierdeckel“ das leisten kann? Wer weiß das schon? Diese kleine Aktion richtet sich natürlich an alle.
Eine hervorragende Idee!
So werden hoffentlich auch bildungsferne Menschen erreicht.
Erklären statt belehren kommt immer gut an.
Vielen Dank. Die Idee dahinter bestand darin, ein kleines Angebot zu schaffen, um Demokratie im Gespräch zu halten.
Ob die Plattform „Bierdeckel“ das leisten kann? Wer weiß das schon? Diese kleine Aktion richtet sich natürlich an alle.