… hat die Qual. Diesmal ist es besonders schwierig.
Wahlarenen und -duelle hat es wirklich genug gegeben, Argumente und Gerüchte sind genug ausgetauscht worden. Wir wollen Unentschlossenen und potenziellen Nichtwählern nochmal die Gelegenheit geben, sich ein letztes Bild zu machen und wählen zu gehen.
Deshalb beleuchten wir die Parteien aus einem völlig anderen Winkel. Es geht um die Wahlgeschenke – nicht um Versprechen, die nachher nicht eingehalten werden – sondern um konkrete Geschenke an den Wahlständen.
Um die Hintergründe richtig beurteilen zu können, haben wir uns Hilfe geholt. Prof. Dr. Wollschatz – ein international anerkannter Experte für Küchenpsychologie – hat uns bei dieser Analyse unterstützt.
Ganz weit vorne ist die FDP. Mehr Präsente gibt bei keiner Partei. Ein wirksamer Blickfang ist das gelbe Päckchen Salz. Es soll das „Salz in der Suppe“ oder die „Würze in der Politik“ symbolisieren. Mit der Menge kann man allerdings die Suppe schnell versalzen. Eiskratzer und Feuerzeuge sollen wohl das Eis der letzten Wochen brechen. Mit den Klebestreifen werden in Zukunft die Textpassagen markiert, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Für welche Flasche die Flaschenöffner sind, konnten wir nicht erfahren.
Bei der SPD geht es eindeutig um die Wurst. Aber alles hat ein Ende, nur die Wurst hat – in diesem Fall scheibchenweise viele. Mit den Windmühlen will die SPD den Grünen Konkurrenz machen, aber auch Windmühlen drehen sich nach dem Wind.
Die CDU macht es besonders geschickt. Über die Kinder versucht sie an die Eltern und Großeltern zu kommen. Mit Malstiften und Gummibärchen wird um die nächste Generation geworben – die Zukunft beginnt jetzt. Die Schlüsselanhänger deuten auf eine Schlüsselübernahme in Berlin hin, wobei es bei der Menge an Kugelschreibern wohl noch viel zu unterschreiben gibt.
Bei den Grünen gibt’s natürlich das klassische Windrad, das beiläufig an die Klimawende erinnert. Ein Senfgläschen mit der Aufschrift „Gib deinen Senf dazu“ fordert auf mitzuwirken. Wenn allerdings jeder seinen Senf dazu gibt, wird’s schnell mittelscharfer Matschpatsch. Der Bleistift steht wahrscheinlich für etwas Schriftliches, das schnell mit dem Radierer zu korrigieren ist.
Jede Menge Zeitungspapier lag bei den Linken herum – vielleicht muss einiges eingepackt werden. Noch nicht angekommen ist, dass der Wähler umworben werden will, Argumente sind zweitrangig.
Bei der AfD gab es leider nur Lauwarmes aus der Thermoskanne oder war es doch Aufgewärmtes aus alten Zeiten.
Wie auch immer – geht wählen und achtet ein wenig auf die Parteiprogramme. Wer sich nicht entscheiden kann, fragt einfach die zahlreichen Wahlhelfer.
Wir sehen uns im Wahllokal.
Danke. Ich habe schmunzeln müssen – und das auch noch gerne!
Vermisst habe ich lediglich eine humorvolle Aussage zu der Zarenknecht-Partei… ist aber vielleicht auch gut so!
Prima, vielen Dank. Wir sind natürlich hyperobjektiv und können nur über das berichten, was wir auch selbst recherchiert haben. Die „Zarenknecht“-Partei war nicht vor Ort und entzieht sich damit unserer neutralen Berichterstattung. Wir bleiben dran – bald ist ja Kommunalwahl.