Ein Herz für Busse

Mit dem November-Bus gegen den November-Blues.

Los geht es mit dem C 1 vom ZOB nach Brambauer. Das erste Highlight passieren wir nach wenigen Metern: eines der hübschen Gourmet-Restaurants der Zukunft.

Noch mehr Leerstände(r) (Bäckerstr.)

Gelenkbus

Der Busfahrer erläutert zu meinem Erstaunen, dass sich ein Gelenkbus in der Praxis leichter steuern lässt als ein Solobus. Das läge am Gelenkmechanismus, mit dem der Bus in zwei Abschnitte geteilt wird: Vorwagen und Nachläufer sind beweglich miteinander verbunden, sodass der Bus „knicken“ kann und der hintere Teil dem vorderen folgt, statt starr zu verlaufen.

Unterwegs

Das Wetter ist so lala. Etwas diesig, grau in grau. November halt. Das aufregendste während der Fahrt nach Brambauer sind im Bus die aufblinkenden Schilder „TÜR AUF“ und „STOP“.

Endstation: Emil-Stade-Platz

Viele werden ihn kennen: Emil Stade. Von 1919 – 1952 war Bergassessor und langjähriger Betriebsdirektor auf der Zeche Minister Achenbach in Brambauer. Eine Straße und dieser Platz in Brambauer wurden nach ihm benannt.

Der Emil-Stade-Platz verfügt über eine gewisse Infrastruktur. Passend zur Jahreszeit punktet er mit frisch gefallenem Herbstlaub. Von Montag bis Freitag wird der Briefkasten um 16:45 Uhr geleert. Ein paar Meter weiter versorgt man sich mit den neuesten Angeboten.

Wartehäuschen der Grünen

Die Grünen wollen Brambauer erobern. Nach dem großen Erfolg ihrer Radservice-Stationen legen sie jetzt nach und weisen die Wartenden darauf hin, was zu wählen ist. 

Rückfahrt

Sicher hätte die Rückfahrt von Brambauer zum ZOB nach Lünen beim Blick aus dem Bus einiges geboten. Allerdings wurde ich abgelenkt. Der Gelenkbus bietet auch im Innern viel Interessantes. Nicht nur, dass der Busfahrer, der vor 8 Jahren von Bochum nach Lünen zog „Das war der größte Fehler in meinem Leben“, auch der Nachrichten-Liveticker im fahrenden Bus versorgt mich mit dem Nötigsten. Hier eine kleine Auswahl:

 

… Die Renten könnten 2026 um 3,7 % steigen
… Arbeitgeber gegen Ausweitung der Mütterrente
… weniger betreute Kinder in Deutschland, dafür mehr Bezieher
… Afghanische Vertretung in Bonn: ein Taliban als Generalkonsul
… König Charles entzieht seinem Bruder alle Adelstitel
… Israels Militäranwältin tritt wegen Videoleaks zurück
… Israel bestätigt die Identität zweier weiterer Leichen
… Frauen im Iran: Selbstbestimmung auch auf zwei Rädern
… Immobilienpreise steigen leicht, Mieten kräftig
… Autonomes Fahren macht die Straßen sicherer

 

Mein Fazit: Eine Fahrt im C1 nach Brambauer ist lohnenswert. Was will man mehr? Auch bei Schmuddelwetter ein Erlebnis. Zeitungen, Briefkasten, schöne Herbstsicht. Neue Erkenntnisse über Gelenkbusse und Nachrichten aus aller Welt gratis. Eigentlich könnte ich die Tageszeitung kündigen.

Und ein Busfahrer, dessen größter Fehler der Umzug von Bochum nach Lünen war, der aber doch gerne hier wohnt.  

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