Thomas Berger (Stadt Lünen) begrüßt uns um 10 Uhr zur ersten Baustellenführung an diesem Samstag, 24. Mai 2025 im zukünftigen Landschaftspark Viktoria. Obwohl das Wetter nicht gerade einladend ist, haben wir das Maximum von 30 Personen knapp überschritten.
Nach ersten Erläuterungen zum Thema Altlasten begeben wir uns auf die Strecke. Los geht es auf der sog. Baustraße, die eigens eingerichtet wurde, um die Brückenelemente an ihren Bestimmungsort bringen zu können. Später wird die Straße wieder zurückgebaut.
Willkommensareal
Wir gehen zur Viktoria-Achse, das ist die Achse, die das Quartier mit dem Park verbindet und westlich schließt sich der Quartierstreff an. Ein Treffpunkt, der im Rahmen der Städtebauförderung für das Stadtgartenquartier errichtet wird – die Grubenwehrvereinigung noch eine Freifläche bekommen, wo sie dann ihre Exponate ausstellen können. Hier steht auch die Protegohaube (Flammendurchschlagsicherung) des alten Schachtes Viktoria I.
Spiel- und Funsportlandschaft
Insgesamt wurden 160.000 Kubikmeter Boden eingebaut, plus 50.000 aus der Forensik. Wir werden auf einen Hügel hingewiesen, das wird der Fun-Sport-Bereich mit Streetball-Platz, Skater-Anlage und Fun-Track. Dies wird gerade vormodelliert und wird von einer Firma, die darauf spezialisiert ist, im Juni fertig sein.
Die Unterführung unter der Bahnlinie zur Mersch ist noch zugewachsen, wird aber zur IGA fertig sein. Nachher entsteht hier noch eine Brücke für den Radweg vom Hauptbahnhof zur Kamener Straße.
Der Japanische Staudenknöterich könnte sich noch zum Problem entwickeln. Er ist sehr schnellwüchsig und kann in starkem Maße andere Arten verdrängen und so die Biodiversität gefährden.
Am Fuß der Halde ist schon der spätere Radweg zu erkennen. Die sanitären Anlagen werden dann wahrscheinlich ersetzt.
Die Haldenflanke wurde schon gerodet und nach den Baugrundverbesserungen entsteht eine Rampen- und Treppenanlage hoch auf die Halde.
Jetzt kommen wir zur schiefen Brücke, erklärt Herr Berger mit einem Schmunzeln. Mit dieser Bezeichnung sorgte ein Hobbyfotograf in den sozialen Medien für einen kleinen Shitstorm. Alles wurde beim Bau geprüft und selbst ein hundertjähriges Hochwasser könne der Brücke nichts anhben, versicherte Herr Berger. Allerdings brauchte man eine wasserrechtliche Erlaubnis. Es gab eine Videokonferenz mit der Bezirksregierung. Es wurde allen Ernstes nach einem Rückbaukonzept für die Brücke gefragt. Die Antwort aus Lünen war, dass man kein solches Konzept habe und man erwarte, dass diese Brücke die nächsten 80 Jahre stehenbleibt. Und wenn die 80 Jahre rum sind, dann könne man ja nochmal darüber reden.
Haldentop
Nach dem anstrengenden Aufstieg über die Haldenflanke ohne Sauerstoff und ohne Jausenstation bietet sich ein sensationeller Blick auf die Stadt. Viele Teilnehmer sehen ein solches Panorama zum ersten Mal. Auf dem Haldentop soll es in den Sommermonaten ein gastronomisches Angebot geben – also chillen und genießen. Die ursprünglich geplante Landmarke wird es nur in abgespeckter Form geben.
Von der Halde führt ein Talweg sachte zurück. Er wird später ausgebaut, damit Fahrzeuge auf die Halde kommen können.
Entlang des Talweges gibt es zahlreiche Brunnen und Kontrollschächte. Regelmäßig wird hier das Grundwasser auf Schadstoffe geprüft.
Am Ende des Weges gibt es noch eine Badeleiter zur Lippe. Aber weil der Strandabschnitt zu klein ist, wird die Badeleiter wohl wieder gesperrt.
Für absolute Badequalität des Abwassers sorgt im Moment eine mobile Aufbereitungsanlage.
Die Forensik
Wir erfahren, dass wohl ca. 150 Arbeitsplätze entstehen werden. Genauso viel, wie die Forensik an Patienten aufnehmen wird. Hier wird sogar Samstag gearbeitet ohne Work-Life-Balance, damit die Forensik 2027 ihren Betrieb aufnehmen kann.
Führungen werden, so Herr Berger, permanent angeboten werden. Eigentlich soll im Zuge einer Dokumentation alles per Drohnenflüge festgehalten werden.
Das war es. Eine sehr informative Veranstaltung. Und mit einem Lächeln werden wir freundlich aufgefordert, die zur Verfügung gestellten Warnwesten wieder abzugeben, man befinde sich in der Haushaltssicherung. Kleiner Scherz zum Schluss, der darüber hinweghilft, dass das Regenradar zu einige Stunden zu früh aktiv wurde.
Danke für diesen wieder einmal äusserst informativen Beitrag. Ich freue mich auf „Gloria Viktoria“… mit ALLEN beschriebenen Komponenten!
Vielen Dank, wir sehen uns auf dem Haldentop. Erkennungszeichen: Distel im Knopfloch